Skulpturenweg 2021 | © © Florian Koenig

Kunst von Menschen mit und ohne Behinderung

Skulpturenweg

Network of Arts führt und kuratiert im Auftrag der Stiftung für Schwerbehinderte Luzern SSBL den Skulpturenweg

Der Skulpturenweg ist eine weitere Initiative der SSBL, die es der Stiftung ermöglicht, dreidimensionale und grössere Werke der hauseigenen Künstler auszustellen. Während die Malereien und Zeichnungen in der Galerie im Kloster oft Werke von einzelnen Künstlerinnen und Künstlern sind, sind es im Skulpturenweg mehrheitlich kollaborativ entstandene Werke einer ganzen Gruppe von Künstler/-innen. Unsere kreativen Bewohnerinnen, Bewohner und Tagesbeschäftigte erschaffen so in den Ateliers gemeinsam Kunst, arbeiten und lachen zusammen mit den Betreuer/-innen. Die Werke aus den Ateliers werden auch im Skulpturenweg mit Werken von Gastkünstler/-innen kombiniert ausgestellt, um einen grösseren Kontext zu schaffen.

 

«Aufgewühlt»

ab 26. August 2023 bis Mitte August 2024

«Die diesjährige Jahresausstellung in der Galerie im Kloster und auf dem Skulpturenweg der SSBL Stiftung für selbstbestimmtes und begleitetes Leben steht unter dem Thema «Verbunden». Als zweite Ausstellung der Reihe «Zeitgeist» spielt das Thema auf das vergangene Jahr an und greift gesellschaftliche Bewegungen auf. Wie bisher zeigt die Ausstellung künstlerische Positionen, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Thema auseinandersetzen und einerseits von Kunstschaffenden aus den Ateliers der SSBL, andererseits aber auch von bekannten und jungen Kunstschaffenden aus der Zentralschweiz stammen. Ob gegenständlich oder abstrakt, ob Malerei, Zeichnung oder Skulptur, die Werke sollen die Besucherinnen und Besucher zum Nachdenken anregen, zum Entdecken von Zusammenhängen zwischen den Werken, zwischen Natur und Mensch, zwischen Fülle und Leere, zwischen Farbe und Leere.

Passend zum Thema der Ausstellung ist die Galerie im Kloster der SSBL neu Mitglied des Vereins «Kunsthoch Luzern». Die Vernissage findet deshalb am Aktionstag statt, an dem sich rund 30 Kunstinstitutionen in und um Luzern beteiligen. Damit erhält die Galerie im Kloster eine regionale Sichtbarkeit und wird in den Diskurs über das Kunstschaffen in Luzern eingebunden.»

Vivienne Heinzelmann, Kuratorin Galerie im Kloster, Network of Arts

Öffnungszeiten
ab sofort bis Mitte August 2024

frei zugänglich auf dem Gelände in Rathausen

Ansprechperson

Vivienne Heinzelmann
Kuratorin Galerie im Kloster
E-Mail-Adresse
076 500 74 25

Über die Kunstwerke und die Künstlerinnen und Künstler

#1 Sitzende im Kreis - hp Hunkeler

Dieses Werk wurde, mit Hilfe einer Motorsäge, von dem Strunk eines Birnbaumes herausgearbeitet. Die Figuren, die in einem Kreis auf einem ausgehöhlten Sockel sitzen, nehmen alle eine gebückte Haltung ein. Die Kreisform suggeriert etwas Verbindendes, aber durch die gebückte Haltung der Figuren, scheinen sie sich auch voneinander zu isolieren. Jedoch lässt sich auch argumentieren, dass die Figuren einander Vertrauen: einem Feind dreht man selten den Rücken zu. Eine Spannung zwischen Isolation und Gemeinsamkeit entsteht.

hp Hunkeler

ca. 40 x 40 x 100 cm
Teil der SSBL Sammlung

#2 Sitzende mit Innenleben - hp Hunkeler

Der Mensch wird unwillentlich und andauernd von seinem Umfeld geprägt, und nimmt (unter)bewusst neue Erfahrungen, Ideen, Emotionen in sich auf. Er wird somit erst zu dem Menschen, der er ist, nach der Verinnerlichung all dieser Erfahrungen. Der kleine Mensch im Brustkorb der Skulptur, der das Innenleben darstellt, steht symbolisch für all die Probleme oder Erfahrungen, die von uns aufgenommen und ausgetragen werden. Vielleicht entdecken Sie ja beim Betrachten der Figur, dass Sie selbst auch gerade ein solches Innenleben in Sich tragen.

hp Hunkeler

ca. 30 x 30 x 140 cm
Teil der SSBL Sammlung

#3 Skulptur aus Ytong - R.P.F., Dusan Jovanovic

Die SSBL-Künstler R.P.F. und Dusan Jovanovic gestalteten hier mit dem Material «Ytong» eine Skulptur, die die Form eines Herzes annimmt. Ytong ist ein Porenbeton, dessen Mate- rialität von der Porösigkeit geprägt ist. Das Material ist sehr leicht, und kann mit Schleifpapier bearbeitet werden. Der Herzform wurden zusätzlich noch Muster beigefügt, die sich durch die Linien von dem porösen Material abheben. Das Material oszilliert zwischen natürlichen Strukturen und Menschgemachten Eingriffen, und bildet einen spannenden Kontrast. Die Einscheidungen im Material scheinen fast so, als ob ein starkes Seil um die Skulptur gewickelt, und wieder aufgeschnitten wurde. Das Herz wurde zwischen Kirche, Kloster, Garten und Weinreben platziert, und ist somit das Zentrum dieses Teils des Geländes.

R.P.F., Dusan Jovanovic

Ytong
CHF 150.-

#4 Stele 1 - M.J. und René Werner Zumstein, div. weitere Künstlerinnen und Künstler

In Den Ton-Ateliers arbeiten die Künstlerinnen und Künstler manchmal auch gemeinsam an einem Werk. Da jedes Stück Ton geformt werden muss, ist es eine gute Möglichkeit, Gemeinschaftswerke zu machen. Die aufeinandergetürmten Formen und Figuren bieten vieles zum Entdecken, und durch ihren Standort im Gemüsebeet, greifen sie auch die natürlichen Formen um sich herum auf, und verbinden sich mit ihrer Umgebung.

M.J. und René Werner Zumstein, div. weitere Künstlerinnen und Künstler

CHF 200.-

#5 Stele 2 - Gruppenwerk vom Atelier Ton SSBL

Auch bei diesen beiden Skulpturen im Aussenraum haben die SSBL-Künstlerinnen und Künstler des Ateliers Ton und des Ateliers Kunst zusammengearbeitet, um die Skulpturen zu schaffen. Die Arbeit mit Ton bietet die Möglichkeit, gleichzeitig verschiedene Elemente zu schaffen, die am Ende zu einer Skulptur zusammengefügt werden. Speziell für die Ausstellung «Verbunden» wurden Kunstwerke ausgewählt, die die gemeinschaftlichen Prozesse in den Ateliers der SSBL zeigen. Einzelne Elemente wurden von den unterschiedlichsten Künstlern geschaffen, wobei auch die verschiedenen künstlerischen Herangehensweisen an das Material erkennbar sind.

Gruppenwerk vom Atelier Ton SSBL

CHF 350.-

#6 Grosser Succus - Micha Aregger

Inmitten des Gemüsebeetes im Klostergarten ragt eine rot-strahlende Skulptur von Micha Aregger aus dem Boden. Die Form und Farbe erinnern an eine Himbeere. Auch diese Skulptur, die aus einem Kunstharz gegossen wurde, und dadurch etwas lichtdurchlässig ist, setzt sich mit der Spannung zwischen biomorphen Formen und Menschgemachtem auseinander. Zur Betonung dieses Themas wurde die Skultpur im Gemüsebeet platziert: wo Pflanzen wachsen, jedoch in einem gegebenen Rahmen von Menschen. Passend und wie ein Fremdkörper zugleich, leuchtet der «Grosse Succus» wie von innen heraus.

Micha Aregger
Luzern (1976)
www.michaa.ch

CHF 5’700.-

#7 Skulptur aus Ytong - Atelier Kunst

Auch für diese abstraktere Figur wurde das Material Ytong verwendet.  Ytong ist ein Porenbeton, dessen Materialität von der Porösigkeit geprägt ist. Das Material ist sehr leicht, und kann mit Schleifpapier bearbeitet werden. Das Material oszilliert zwischen natürlichen Strukturen und Menschgemachten Eingriffen, und bildet einen spannenden Kontrast. Die Einscheidungen im Material scheinen fast so, als ob ein starkes Seil um die Skulptur gewickelt, und wieder aufgeschnitten wurde. Vor der Mauer platziert, verfliesst die Skulptur durch ihre ähnliche Farbigkeit und Struktur mit ihrem Hintergrund. Doch wie sich diese im Laufe der Ausstellung verändern wird, ist noch unklar. Vielleicht wird sich die Skulptur durch Witterung immer mehr von ihrem Hintergrund abheben.

Atelier Kunst

CHF 150.-

#8 Space Line, No. 11 - Michaela Schmid

Die Space Lines von Michaela Schmid sind, wie die Künstlerin es bezeichnet, kleine Kritzeleien im Raum. So wie man eine kleine Linienzeichnung auf ein Papier kritzelt, hat Michaela Schmid es sich zum Ziel gemacht, solche Skizzen in den Raum zu übersetzen. Das Material, mit dem das Leitungsrohr gefüllt wird, verhärtet nach etwa 20 Minuten. Dadurch hat die Künstlerin nur eine bestimmte Zeitlang, um ihre Skulpturen zu formen. Diese Spontanität ist in der Dynamik der Werke sichtbar.

MIchaela Schmid
Luzern (1987)
www.michaelaschmid.com

CHF 2’600.-

#9 Knospe vom Refugium - Micha Aregger

Das Werk «Knospe vom Refugium» ist beispielhaft für die Skulpturen, die Micha Aregger kreiert. Sie dienen als kleine Irritation im natürlichen Raum. Eingebettet zwischen Rasen und zwei Hecken, ist die Skulptur auf den ersten Blick übersehbar. Doch die spezielle Form zieht den Blick auf sich. Micha Aregger erschafft Interventionen in öffentlichen Räumen, Skulpturen, die zwischen Natürlichem und Menschgemachten oszillieren.

Micha Aregger
Luzern (1976)
www.michaa.ch

CHF 4’500.-

#10 Geborgenheit - Gottlieb Ulmi

Obwohl die imposante Skulptur aus Beton besteht, vermittelt sie keinen einschüchternden Eindruck. Vielmehr scheint die Skulptur eine schützende Funktion einzunehmen. Die vier Segmente wölben sich wie zu einem Gefäss zusammen und nach oben, und nehmen dadurch eine blütenähnliche Form an. Durch das Material wird klar auch eine Stärke und Bodenständigkeit sichtbar, die umschliessende Form der Skulptur lässt Bezüge zu Pflanzen herstellen. Das starke und bodenständige Material und die schützende Form vermitteln das Gefühl von Geborgenheit.

Gottlieb Ulmi

ca. 200 x 200 x 400 cm
Teil der SSBL Sammlung

#11 Bewegung-Licht-Raum-Transparenz-Berührung - 

Auch bei diesem Werk ist der Kontrast zwischen Material und pflanzlichen Formen der Umgebung zentral. Die in die Höhe ragenden Rippen erinnern auch an umliegende Baumstämme, und doch ist die Oberflächenstruktur ein totaler Kontrast zu den umgebenden Pflanzen. Die Lichtreflexion des Materials verleiht der Skulptur eine Lebendigkeit. Denn je nach Wetter und Position der Betrachter*in verändert sich das reflektierte Licht und damit auch die Erscheinung der Oberfläche. Diese nicht kontrollierbaren Einflüsse verleihen der eigentlich rigiden Form der Skulptur etwas Spielerisches.

John Grüniger

je ca. 10 x 20 x 100-400 cm
Teil der SSBL Sammlung

#12 Steingruppe - John Grüniger

Bei diesem Werk steht der Bezug zum Ort in klarem Fokus, denn Teile des Werkes wurden an Ort und Stelle gefertigt, um Bewohner/-innen und Betreuer/-innen einen persönlichen Bezug dazu zu geben. Es ist nicht nur ein Kunstobjekt zum Anschauen, sondern kann auch funktionell als Sitzgelegenheit genutzt werden. Je länger diese Steingruppe dort platziert sein wird, desto mehr wird sie selbst auch zu einem Teil der Umgebung. Obwohl der Menscheneingriff klar sichtbar ist, durch die scharfen Kanten und geschliffene Oberfläche, wird sich die Natur den Stein mit der Zeit auch wieder zurückholen.

John Grüniger

je ca. 60 x 120 x 40 cm
Teil der SSBL Sammlung

#13 Space Line, No. 13 - Michaela Schmid

Die Space Lines von Michaela Schmid sind, wie die Künstlerin es bezeichnet, Kritzeleien im Raum. So wie man eine kleine Linienzeichnung auf ein Papier kritzelt, hat Michaela Schmid es sich zum Ziel gemacht, solche Skizzen in den Raum zu übersetzen. Das Material, mit dem das Leitungsrohr gefüllt wird, verhärtet nach etwa 20 Minuten. Dadurch hat die Künstlerin nur eine bestimmte Zeitlang, um ihre Skulpturen zu formen. Diese Spontanität ist in der Dynamik der Werke sichtbar.

Michaela Schmid
Luzern (1987)
www.michaelaschmid.com

CHF 800.-

#14 Space Line, No. 10 - Michaela Schmid

Die Space Lines von Michaela Schmid sind, wie die Künstlerin es bezeichnet, kleine Kritzeleien im Raum. So wie man eine kleine Linienzeichnung auf ein Papier kritzelt, hat Michaela Schmid es sich zum Ziel gemacht, solche Skizzen in den Raum zu übersetzen. Das Material, mit dem das Leitungsrohr gefüllt wird, verhärtet nach etwa 20 Minuten. Dadurch hat die Künstlerin nur eine bestimmte Zeitlang, um ihre Skulpturen zu formen. Diese Spontanität ist in der Dynamik der Werke sichtbar.

Michaela Schmid
Luzern (1987)
www.michaelaschmid.com

CHF 2'800.-

#15 Space Line, No. 12 - Michaela Schmid

Die Space Lines von Michaela Schmid sind, wie die Künstlerin es bezeichnet, kleine Kritzeleien im Raum. So wie man eine kleine Linienzeichnung auf ein Papier kritzelt, hat Michaela Schmid es sich zum Ziel gemacht, solche Skizzen in den Raum zu übersetzen. Das Material, mit dem das Leitungsrohr gefüllt wird, verhärtet nach etwa 20 Minuten. Dadurch hat die Künstlerin nur eine bestimmte Zeitlang, um ihre Skulpturen zu formen. Diese Spontanität ist in der Dynamik der Werke sichtbar.

Michaela Schmid
Luzern (1987)
www.michaelaschmid.com

CHF 800.-

 

Impressionen Skulpturenweg

Skulpturenweg 2021 | © © Florian Koenig
Skulpturenweg 2021 | © © Florian Koenig
Skulpturenweg 2021 | © © Florian Koenig
Skulpturenweg 2021 | © © Florian Koenig
Skulpturenweg 2021 | © © Florian Koenig

 

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