Extranet

Eine Adventszeit ohne Latärnliumzug, Samichlaus und Weihnachtsfest ist undenkbar. Letztes Jahr waren viele dieser liebgewonnenen Rituale gefährdet. Wie die Mitarbeitenden mit dieser Unsicherheit umgegangen sind und sicherstellten, dass Weihnachten trotzdem für glänzende Kinderaugen gesorgt hat.

Dezember 2020: Gerade wird im Eingangsbereich der Weidmatt die Herbstdeko abgeräumt und Platz geschaffen für einen zünftigen Christbaum, für goldglitzernde Sterne, Kugeln und Hirsche. Es duftet nach frisch gebackenen Weihnachtsguetzli und ich könnte schwören, dass ich hie und da schon ein wenig Glitzer an den Gesichtsmasken entdeckt habe. In der Weidmatt sorgt die Jahreszeitengruppe jedes Jahr dafür, dass Fasnacht, Ostern, Herbstzeit und auch Weihnachten entsprechend zelebriert werden. In die Sitzung hineingelauscht. Die anwesenden Mitarbeiterinnen Rahel Ruch und Renate Theiler versichern mir hoch und heilig: «Weihnachten findet statt!» Anders wird es sein, dieses Weihnachtsfest, aber nicht weniger festlich, jawohl! Dieser Corona-käfer mag uns schon die Chilbi genommen haben und so manches wohngruppenübergreifende Fest, ja auch die Projektwoche, aber Weihnachten lassen wir uns nicht nehmen. An den vier Adventssonntagen werden jeweils draussen auf dem Balkon gemeinsam Lieder gesungen. Auf dem Adventskranz brennen Elektrokerzen, damit sich niemand verbrennt oder gar das Chalet in Brand setzt. Die Grittibänze kommen mit kugelrunden Bäuchen aus dem Ofen und daneben liegen Teigtiere. Ein Hund? Nein, ein Fabeltier mit Sonde am Bauch. Aktuell ist noch unklar, ob uns der Samichlaus besucht oder einen Brief schreibt und den Sack, gefüllt mit Nüssen und Mandarinen, vor dem Chalet deponiert. So oder so, Grittibänze und Mandarinenschnitze zum Z’obig sind fein und deuten auf die kommende Zeit hin. 

Dieses Jahr werden vier Kinder Weihnachten in der Weidmatt verbringen. Sie fragen: «Kann sich das Christkind auch mit Corona anstecken?» Vieles kann passieren in diesem verrückten Jahr. Vieles ist so unsicher, aber das bestimmt nicht! Dafür sorgen all die Mitarbeitenden mit Herzblut und Engagement. Sie melden sich freiwillig, um an Heiligabend zu arbeiten – ja, auch am Abend. Sie dekorieren einen wunderbaren Festtagstisch, ziehen sich festlich an und besorgen Weihnachtsgeschenke. Das Hauswirtschaftsteam plant derweil ein Festessen für die Kinder an Heiligabend. Dieses Jahr soll es Pastetli mit Pommes geben. Weihnachten 2020 wird anders, aber nicht weniger schön. Dafür ist gesorgt. 

März 2021: Wie wir anhand des Bildes links erahnen können, war das Fest mindestens genau so toll wie die bisherigen. Auch der Samichlaus kam vorbei und brachte einige Geschenke vorbei. Trotzdem hoffen wir 2021 auf weitere Lockerungen und auf ein unbeschwertes Weihnachtsfest. 

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Nadja Stadelmann Limacher, ehem. Fachmitarbeiterin Agogik

5. März 2021
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