Rigi 3

«Die meisten sind auf einen Rollstuhl angewiesen»

Ein typischer Tag auf der Wohngruppe Rigi 3 mit Pflegeschwerpunkt beginnt für das Team um 6.45 Uhr und endet um 22 Uhr.

Nachdem das Nachtwacheteam dem Frühdienst Besonderheiten der Nacht übergeben hat, beginnt um 6.45 Uhr die Schicht für das erste Tagesteam. Einige Bewohnende sind zu diesem Zeitpunkt schon wach. Der Schallmelder in den Zimmern gibt den Betreuungspersonen den Hinweis über die Bewohnenden, die nicht durch Sprache auf sich aufmerksam machen können, und zeigt an, wer bereits wach ist. Unter anderem alarmiert die Rufanlage über einen Pfeifton, wenn eine Bewohnerin/ein Bewohner einen epileptischen Anfall hat und Hilfe benötigt. Bei manchen benötigt es morgens etwas mehr Zeit, bis sie bereit sind aufzustehen. Denn einige Bewohnende tragen ein Korsett und Orthesen. Und die meisten sind auf einen Rollstuhl angewiesen.

Individuelle Unterstützung

Mit Hilfe des Handlungskonzepts Kinästhetik unterstützt das Team die Bewohnenden in ihrer Bewegungsempfindung und im Bewegungsablauf. Durch bestimmte Berührungen fördern sie die Wahrnehmung der Bewohnenden und erleichtern ihnen das Drehen im Bett oder den Transfer vom Bett in den Rollstuhl.

Bei den Mahlzeiten erhalten einige Bewohnende speziell zubereitete Nahrung, da sie Schluckschwierigkeiten haben und Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme benötigen. Andere erhalten Unterstützung in der Handführung des Bestecks; vom Teller zum Mund, um die Mahlzeit selbstständig einnehmen zu können. Uns ist es ein grosses Anliegen, agogisch auf die Ressourcen der einzelnen Bewohnenden eingehen zu können und die Lebensqualität zu verbessern.


Beschäftigung in den Ateliers

Im Verlauf des Vormittags nehmen die Bewohnenden an den Beschäftigungsangeboten der verschiedenen Ateliers teil. So tönen wohltuende, basal stimulierende Klänge aus der Klangschale durch die Wohngruppe. Bewohnende geniessen auch die individuelle Begleitung durch Gitarrenklänge und Gesang, sodass sie die Möglichkeit haben, sich zu der Musik zu bewegen. Voroder nachmittags gibt es ausserdem die fest eingeplanten Physiotherapie-Sequenzen. Nach dem Mittag verbringen die meisten Bewohnenden ihre Ruhepause an einem wohligen Platz, wie auf der Wolke (Sitzkissen) oder in ihrem Bett, bevor sie wieder in eines der Ateliers gehen.


Austausch und Übergabe

Täglich zwischen 13.45 und 14 Uhr haben die beiden Teams vom Früh- und Spätdienst ein kurzes Meeting, um den Tag zu besprechen. Gleichzeitig nutzen sie die Zeit, um agogische Besonderheiten oder pflegerische Angelegenheiten zu besprechen.

Nach dem Abendessen verabschieden sich bereits die ersten Bewohnenden, um sich für die Nachtruhe vorzubereiten. Diejenigen, die gerne etwas länger wach bleiben, verbringen einen ruhigen Abend auf dem Sofa. Jemand aus dem Team liest dann beispielsweise einige Zeilen aus einem Buch vor oder alle schauen gemeinsam TV. Um 22 Uhr verabschiedet sich auch das Tagesteam und die Nachtwache beginnt.

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21. September 2021 / Alessandra Zemp
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